Der große Hitchcock. Und somit eine lange Reihe weiterer Filme die man endlich mal sehen sollte und dann doch nie dazukommt oder in der Videothek doch immer wieder knapp daneben greift.
Die FH schafft aber so manches was man alleine nicht zustande bringt und darum stand diesen Montag “Psycho” von Alfred Hitchcock am Programm!

Alles was ich darüber wusste war dass es diese grandiose Duschszene gab und dass der Film ganz toll sein musste! Vielleicht lags an eben diesen übergroßen Erwartungen dass ich streckenweise enttäuscht war. Der Film beginnt sehr vielversprechend und interessant: Liebespaar in Hotelzimmer dass nicht zusammen finden kann. Die Frau arbeitet für ein Immobilienbüro und stielt 40.000 Dollar die ein Kunde bar abgibt und die sie eigentlich zur Bank bringen sollte. Sie macht sich also mit dem Geld auf und davon, geplagt von Gewissensbissen und fällt ziemlich schnell der Polizei auf. Irgendwann macht sie halt in einem Straßenmotel wo schon lange kein Gast mehr geblieben ist. Und jetzt wir mir die Geschichte ein bisschen zu spooky: Das Motel wird überschattet von einer 1A-Halloween-Südstaaten-Holz-Villa umgeben von gruseligem Gebüsch. Naja… da muss man sich aber dann auch die Frage stellen ob das nicht der Anfang der unendlich zitierten Bildwelt war? Wenn ja dann hat das ja schon wieder einiges und Hut ab! Also. Geführt wird das Motel von einem jungen relativ sympathischen Jungenmann der offensichtlich stark unter der Fuchtel seiner Mutter steht und von dieser, hörbar, tyrannisiert wird. Er verliebt sich ein wenig in die Flüchtige und sie essen gemeinsam Abendbrot. Je mehr sie reden desto klarer wird jedoch, dass der junge Mann nicht ganz stubenrein ist und ziemlich schräg. Später, als die junge Frau duschen geht kommt eine Frau (offensichtlich die Mutter des Motelbesitzers) ins Bad und ersticht erstere. Diese Szene ist uns wohl allen bekannt.
Mehr möchte ich jetzt gar nicht verraten. Am besten selber anschauen! Es ist ein bisschen schwierig diesen Film zu bewerten aus folgenden Gründen:
1) Der Film ist über 40 Jahre alt und wir haben uns in unserer Wahrnehmung und in unserer Empfindlichkeit Filmen gegenüber stark verändert. Einige Stellen des Filmes erschienen mir fast lächerlich – und jetzt frage ich mich liegt dass daran, dass wir heutzutage einfach schon ganz andere Dinge gewöhnt sind und ja auch nicht mehr schreiend aus dem Kino laufen wenn uns auf der Leinwand scheinbar ein Zug entgegenrollt? Oder fehlts da dem Film doch ein bisschen?
2) Daraus ergibt sich Frage zwei: Ist “Psycho” wirklich so toll? Ich habe leider noch keinen anderen Hitchcock bis jetzt gesehen habe mir aber sagen lassen dass “Birds” oder “North by Northwest” ganz groß sein sollen… hmm.
Trotz der Unsicherheiten muss man aber folgendes sagen: Die Kameraführung in dem Film ist der absolute Hammer! Da hat auch das “moderne” Auge noch einiges zu staunen und so mancher heutige Kameramann bzw. Regiesseur könnte sich da eine große Scheibe abschneiden! Ausserdem wird wunderschön mit Licht und Schatten gespielt was dem ganzen ein wunderschönes Flair gibt! Und das Ende ist genial! Wer sich zwischendurch zum abschalten verführt sieht soll unbedingt weitermachen!! Das Ende ist grandios und fabelhaft und bringt nochmal einige extra Rückenschauer!
You said…